KAPITEL 28

Erfahrung versus Symbolisierung

Es gibt einen Spruch im Zen, der etwa wie folgt lautet:

Ein Wort,
Und Himmel und Erde
Sind gespalten in Zwei.

Dieser Spruch soll uns darauf hinweisen, dass Erfahrung durch die Symbolisierungsprozesse des Gehirns verwässert wird. Das Wort oder das Symbol ist nicht das, was es bezeichnet.

Der Gebrauch von Worten schafft augenblicklich eine Distanz zu unserer Erfahrung und trennt uns von unserem potenziellen Einssein mit dem Fluss des Universums.

Genau aus diesem Grund ist es für uns so wichtig, zu fühlen und zu empfinden. Genau aus diesem Grund ist es für uns von so zentraler Bedeutung, unsere Kongruenzen herzustellen. Unsere Kongruenzen führen uns nach innen und lassen uns eins werden mit unserem eigenen kleinen Teil des universellen Flusses.

Daher bereitet uns das Verrichten dieser inneren Arbeit auf  das Auftauchen der HOLISTISCHE EINSICHT vor. Holistische Einsicht ist Einsicht, die diesem Fluss entspringt.

Wenn wir uns dann dafür entscheiden, die Ebene des psychobiologischen Bewusstseins zu verlassen und die ultimative Erfahrung Plötzlicher Erleuchtung anzustreben, sind wir endlich für das eigentliche Satori bereit.

Wenn du dir den Rat irgendeines Menschen anhörst, und dazu gehören auch und vielleicht besonders Therapeuten, dann frage dich, ob dir ihr Rat hilft, dein Selbst zu erfahren, oder ob sie dich damit nicht eher von deinem Selbst entfernen und und dich von ihm abschneiden.

Oh ja, bevor ich es vergesse...

Da gibt es noch etwas:

Mehr als zwei Drittel meiner Klienten haben mir von einem vertieften Sinn für Spiritualität berichtet.

Das hat mich überrascht - aber warum eigentlich? Habe ich es doch selbst so erlebt.

Wenn man sich lange und diszipliniert auf etwas fokussiert, führt das schließlich immer zu einem sich vertiefenden Gefühl des Staunens.

Staunen liegt ganz nahe bei der Ehrfurcht.

Und Ehrfurcht ist das Tor zur Ewigkeit.

- PV

 


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